Die größten Herausforderungen im Bereich der energetischen Sanierung von…
Die energetische Sanierung von Gebäuden hat in Zeiten des Klimawandels eine immer größere Bedeutung. Als einer der größten Energieverbraucher stellen Gebäude ein wichtiges Ziel im Kampf gegen den Klimawandel dar. Durch die Sanierung von Wohnhäusern und Gewerbegebäuden kann ein erheblicher Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen geleistet werden. Zudem bieten energetische Sanierungsmaßnahmen auch den Eigentümern finanzielle Vorteile, da Energieeinsparungen zu geringeren Kosten führen können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Sanierung nicht nur auf die Einsparung von Energie ausgerichtet sein sollte, sondern auch die Umweltauswirkungen der verwendeten Materialien und Methoden berücksichtigen muss. In diesem Text werden wir die Herausforderungen und Chancen der energetischen Sanierung in Zeiten des Klimawandels näher untersuchen.
Zunächst wollen wir uns die 7 größten Herausforderungen bei der Sanierung von Wohnhäusern anschauen, darunter:
- die Identifizierung von Energieverlustquellen und die Wahl der geeigneten Sanierungsmaßnahmen
- die Finanzierung der Sanierung, da diese oftmals teuer sein kann
- die Bewältigung baulicher Herausforderungen wie z.B. Dämmung von schwer zugänglichen Bereichen
- die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen ohne den Wohnkomfort der Bewohner beeinträchtigen
- die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien
- die Berücksichtigung von Denkmalschutzauflagen und behördlichen Vorschriften
- die entsprechende Fördermöglichkeiten und steuerliche Regelungen zu beachten.
Um die dargelegten Punkte anzugehen stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Um die Energieverlustquellen aufzudecken, was eine essentielle Maßnahme zur energetischen Sanierung ist, gibt es z.B. folgende Möglichkeiten:
- Energieaudits: Ein Energieaudit kann durchgeführt werden, um den Energiebedarf und die Energieverlustquellen des Gebäudes zu ermitteln. Dabei werden moderne Mess- und Analysemethoden verwendet, um ein genaues Bild von den Energieverlusten zu erhalten.
- Visualisierungstechniken: Mit Hilfe von Infrarotbildern und thermischen Kameras können Energieverluste sichtbar gemacht werden. So können Bereiche identifiziert werden, die besonders viel Energie verlieren.
- Bauphysikalische Berechnungen: Bauphysikalische Berechnungen können verwendet werden, um den Energiebedarf des Gebäudes zu berechnen und die Energieverlustquellen zu ermitteln.
- Erfahrung von Experten: Experten in den Bereichen Gebäudeenergieeffizienz und Sanierung können mit ihrer Erfahrung und Fachwissen die Energieverlustquellen bei einer Gebäudesanierung identifizieren.
Die Sanierung kann für Eigenheimbesitzer eine große Investition darstellen und einzelne gar überfordern. Daher ist es wichtig, sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung zu informieren, um die Sanierungsmaßnahmen umsetzen zu können.
- KfW-Förderung: Die KfW bietet Förderprogramme für Energiesparmaßnahmen an, die eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit darstellen. Diese Programme unterstützen Eigentümer bei der Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen.
- Bankdarlehen: Bankdarlehen sind eine weitverbreitete Möglichkeit, um eine energetische Sanierung zu finanzieren. Hierbei werden die Kosten auf längere Zeit aufgeteilt, wodurch die monatlichen Belastungen geringer sind.
- Förderung durch das Land oder Kommune: Einige Länder und Kommunen bieten spezielle Förderungen für energetische Sanierungen an. Diese können in Form von Zuschüssen, günstigen Krediten oder Steuererleichterungen vergeben werden.
Außerdem ist es wichtig die individuellen baulichen Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und zu adressieren, um eine nachhaltige und effiziente Sanierung zu gewährleisten. Diese Herausforderungen reichen von der Überprüfung der Bausubstanz und der Identifizierung der einzelnen Energieverlustquellen bis hin zur Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Adressierung. Ansatzmöglichkeiten sind die folgenden:
- Überprüfung der Bausubstanz: Eine gründliche Überprüfung der Bausubstanz kann potenzielle Probleme und Schwächen in den Gebäude- und Konstruktionskomponenten aufdecken, die bei einer Sanierung berücksichtigt werden müssen.
- Energieaudit: Ein Energieaudit kann helfen, Energieverlustquellen im Gebäude zu identifizieren und zu bewerten. Diese Informationen können verwendet werden, um die Sanierungsmaßnahmen zu planen und zu priorisieren.
- Überprüfung der Dämmung und Gebäudehülle: Eine Überprüfung der Dämmung und der Gebäudehülle kann helfen, potenzielle Schwächen in diesen Bereichen zu identifizieren und zu bewerten. Hierbei können auch Mängel bei den Fenster- und Tür-Systemen oder der Abdichtung festgestellt werden.
- Überprüfung der Haustechnik: Die Überprüfung der Haustechnik kann Probleme bei den Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen identifizieren. Hierbei sollte auch eine Bewertung der Energieeffizienz dieser Systeme erfolgen, um zu ermitteln, ob und wie diese verbessert werden können.
Da oftmals die Bewohner eines Hauses auch während der Sanierungsphase im Gebäude verbleiben, sind die Umbauarbeiten mit den Bedürfnissen der Bewohner überein zu bringen und dürfen den Wohnkomfort im besten Fall nur marginal beeinträchtigen. Möglichkeiten dies zu erreichen, sind die folgenden:
- Phasierte Umsetzung: Die Sanierungsmaßnahmen können in mehrere Phasen unterteilt werden, um den Wohnkomfort der Bewohner möglichst wenig zu beeinträchtigen. So kann man zum Beispiel einen Teil des Gebäudes nach dem anderen sanieren.
- Minimierung der Baulärm: Bei der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen sollte darauf geachtet werden, den Lärm auf ein Minimum zu beschränken, um den Wohnkomfort der Bewohner nicht zu beeinträchtigen. Hierbei kann man zum Beispiel auf leise Baumaschinen und Werkzeuge zurückgreifen.
- Einbeziehung der Bewohner: Die Bewohner sollten in die Planung und Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen einbezogen werden, um ihre Bedürfnisse und Anliegen zu berücksichtigen. So kann man zum Beispiel gemeinsam Lösungen finden, um den Wohnkomfort während der Sanierung zu maximieren.
- Verwendung moderner Technologien: Moderne Technologien können bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen eingesetzt werden, um den Wohnkomfort zu erhalten oder zu verbessern. Hierbei kann man zum Beispiel auf Gebäudeautomation oder smarte Technologien zurückgreifen.
Einen elementaren Einfluss auf den klimawandel haben neben der Sanierung selbst auch die eingesetzten Materialien, da sie einen Beitrag zur Minimierung des CO2-Fußabdrucks leisten. In nachfolgender Aufzählung findet sich eine Auswahl:
- Naturbaustoffe: Naturbaustoffe wie Lehm, Kalk und Holz sind umweltfreundlich, da sie aus natürlichen Rohstoffen gewonnen werden und eine geringe CO2-Belastung haben. Außerdem sind sie langlebig und haben eine gute Dämmwirkung ohne schädliche Emissionen zu verursachen
- Recycelte Materialien: Recycelte Materialien können bei der Sanierung von Wohngebäuden eingesetzt werden, um Abfallmengen zu reduzieren und den Einsatz von Primärrohstoffen zu vermeiden. Beispiele dafür sind Recycling-Beton, Recycling-PVC oder Recycling-Glas.
- Biobasierte Materialien: Biobasierte Materialien werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke, Zellulose oder Flachs hergestellt. Diese Materialien sind umweltfreundlich und haben eine gute Dämmwirkung.
- ökologische Farben und Lacke: Ökologische Farben und Lacke, die frei von Schadstoffen sind, können bei der Sanierung von Wohngebäuden verwendet werden, um die Luftqualität zu verbessern und eine gesunde Wohnumgebung zu schaffen.
Die Berücksichtigung von Denkmalschutzauflagen und behördlichen Vorschriften bei der Sanierung von Wohngebäuden ist wichtig, um den Charakter und die historische Integrität des Gebäudes zu erhalten. Hier sind vier Möglichkeiten, wie dies erreicht werden kann:
- Genehmigungen einholen: Bei der Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes müssen oft Genehmigungen bei den zuständigen Behörden eingeholt werden. Es ist wichtig, sich frühzeitig mit den Anforderungen vertraut zu machen und die Genehmigungen rechtzeitig einzureichen.
- Gutachten einholen: Es kann hilfreich sein, ein Gutachten von einem Experten für den Denkmalschutz einzuholen, um sicherzustellen, dass die geplanten Maßnahmen den Anforderungen entsprechen.
- Originale Baumaterialien verwenden: Beim Ersatz von Bauteilen oder bei Reparaturen kann es wichtig sein, Originale Baumaterialien zu verwenden, um den Charakter des Gebäudes zu erhalten.
- Historische Dokumente und Pläne nutzen: Es kann hilfreich sein, historische Dokumente und Pläne zu nutzen, um sicherzustellen, dass die Sanierungsmaßnahmen dem ursprünglichen Aussehen und Charakter des Gebäudes entsprechen.